Investitionen und Konsum stützen Konjunktur
Die aktuelle Geschäftslage ist zu Jahresbeginn in fast allen Wirtschaftsbereichen unverändert gut. Steigende Einkommen und stabile Investitionen der niedersächsischen Wirtschaft bleiben die Wachstumsfaktoren, das Auslandsgeschäft ist jedoch von einer spürbaren Unsicherheit geprägt. Der IHK-Konjunkturklimaindikator für das vierte Quartal 2018 geht zwar um vier auf 112 Punkte zurück, bleibt aber noch über dem langjährigen Durchschnitt. Das ist das Ergebnis der Konjunkturumfrage der niedersächsischen Industrie- und Handelskammern bei knapp 2.000 Unternehmen. „Der Einbruch der Autoindustrie scheint tatsächlich nur temporär. Jetzt aber rücken die außenwirtschaftlichen Risiken zunehmend in den Fokus“, so Dr. Horst Schrage, Hauptgeschäftsführer der IHK Niedersachsen.
Die Wirtschaftslage in Niedersachsen ist seit 2010 insgesamt überdurchschnittlich gut. Die aktuelle Geschäftslage wird von 39 Prozent der Unternehmen unverändert als gut beurteilt, ebenfalls unverändert 53 Prozent sind zufrieden und weiterhin acht Prozent sind mit der Lage nicht zufrieden. Die Erwartungen an die kommenden Monate haben sich vor dem Hintergrund der US-Handelspolitik und dem drohenden ungeregelten Austritt Großbritanniens aus der EU erneut abgeschwächt: 16 Prozent der Unternehmen (Vorquartal: 19 %) rechnen mit einer günstigeren Geschäftsentwicklung, 63 Prozent (Vorq.: 65 %) erwarten keine Veränderung und 21 Prozent (Vorq.: 16 %) rechnen mit einer ungünstigen Entwicklung.
Die Auftragseingänge haben sich nach dem Einbruch im Herbst, maßgeblich beeinflusst von der WLPT-Problematik der Kfz-Hersteller, im vierten Quartal wieder leicht erholt. Der Auftragsbestand wird insgesamt weiterhin positiv beurteilt. Darüber hinaus zeigen die Umsatz- und Exporterwartungen fast aller Branchen, dass das Grundvertrauen in die Geschäftsentwicklung trotz Zolldrohungen und Brexit ungebrochen ist.
Das Wachstumstempo hat in vielen Bereichen der Industrie zwar nachgelassen, die Auftragseingänge, Umsatzerwartungen sowie Investitions- und Beschäftigungsabsichten zeigen sich aber expansiv. Eine gute Geschäftsentwicklung weisen insbesondere Chemie und Elektrotechnik aus. In der wichtigsten Branche Niedersachsens, dem Bereich Automotive, zeigt die Tendenz wieder nach oben. Ob allerdings die Exporterfolge der Branche in der Vergangenheit 2019 fortgesetzt werden können, scheint vor dem Hintergrund der Unsicherheiten im Außenhandel fraglich.
Größtes Problem für alle Branchen bleibt der Fachkräftemangel (2018: 60 %; 2017: 57 %; 2016: 43 %). Zweites großes Risiko für die Geschäftsentwicklung sind für knapp jedes zweite Unternehmen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, worunter die Unternehmen unter anderem die ausufernde Bürokratie verstehen. Knapp jeder zweite Investitionsgüterhersteller (47 %; Vorjahr: 31 %) sieht aktuell Risiken im Exportgeschäft.
Die Geschäftslage der Bauwirtschaft bleibt ausgezeichnet. Die Auftragseingänge haben sich kaum verändert und bleiben hoch. Die zunehmenden Neueinstellungen zeigen, dass die Kapazitätsgrenzen der Bauwirtschaft erreicht sind. Das Baugewerbe arbeitet weiter unter Volldampf und wird auch 2019 ein Wachstumstreiber sein.
Die Geschäftslage im Einzelhandel ist zu Jahresbeginn 2019 sehr stabil. Die Umsatzentwicklung war im vierten Quartal zufriedenstellend. Die Erwartungen des Handels an die Geschäftsentwicklung haben sich abgeschwächt und sind jetzt per Saldo negativ; gleichwohl rechnet der Handel aufgrund der steigenden Einkommen mit leicht höheren Umsätzen. Der scharfe Wettbewerbsdruck durch den Onlinehandel dürfte sich auch 2019 nicht ändern.
Der Großhandel berichtet für das vierte Quartal von steigenden Umsätzen und einer guten Geschäftslage. Die Geschäftserwartungen sind dagegen im Zuge der Wachstumsabschwächung per Saldo leicht negativ geworden. Die Umsätze im Großhandel sollen aber auch 2019 steigen: 30 Prozent der Großhändler rechnen mit steigenden Umsätzen, 19 Prozent gehen von rückläufigen Umsätzen aus.
Die Geschäfte des Verkehrsgewerbes sind unverändert zufriedenstellend. Die im Vorquartal erwartete Abschwächung im Güterverkehr ist ausgeblieben. Die Erwartungen der Branche sind unverändert leicht negativ, wobei das Beförderungsvolumen und die Beförderungspreise steigen sollen. Der Fahrermangel bleibt das beherrschende Thema der Branche.
Die Geschäftsentwicklung der Banken bleibt zufriedenstellend. Das Kreditgeschäft mit Firmen- und Privatkunden nimmt im vierten Quartal deutlich zu. Dagegen haben sich die Erwartungen der Kreditinstitute aufgrund der neuerlichen Sorgen um die Stabilität des Euro (Italien) abgeschwächt. Die Versicherungen berichten von einer guten Geschäftsentwicklung: Die Anzahl der Schäden und die Zahlungen entwickelten sich zuletzt besser als erwartet; zeitgleich sind das Neugeschäft und die Beitragseinnahmen gestiegen.
Die Dienstleistungsunternehmen melden unverändert eine gute Geschäftslage: Konstant 52 Prozent der Unternehmen beurteilen ihre Lage als gut, nur sieben Prozent sind weiterhin nicht zufrieden. Die kaum veränderte Beurteilung der Auftragseingänge und Umsätze zeigt die große Stabilität des vielfältigen Dienstleistungsbereiches. Allein die Geschäfte der Zeitarbeitsunternehmen sind mit den neuen gesetzlichen Regelungen zur Verleihdauer und dem allgegenwärtigen Fachkräftemangel schwieriger geworden.
Ausblick
„Nahezu alle Branchen profitieren von der hohen Inlandsnachfrage und den steigenden Investitionen in Anlagen und Bauten. Wir rechnen für Niedersachsen in 2019 mit einem Wachstum von etwa 1,0 Prozent und 40.000 neuen Beschäftigten. Allerdings werden sich US-Zölle und der sich abzeichnende harte Brexit als echte Bremsklötze herausstellen“, so Dr. Schrage.
Die Wirtschaftslage in Niedersachsen ist seit 2010 insgesamt überdurchschnittlich gut. Die aktuelle Geschäftslage wird von 39 Prozent der Unternehmen unverändert als gut beurteilt, ebenfalls unverändert 53 Prozent sind zufrieden und weiterhin acht Prozent sind mit der Lage nicht zufrieden. Die Erwartungen an die kommenden Monate haben sich vor dem Hintergrund der US-Handelspolitik und dem drohenden ungeregelten Austritt Großbritanniens aus der EU erneut abgeschwächt: 16 Prozent der Unternehmen (Vorquartal: 19 %) rechnen mit einer günstigeren Geschäftsentwicklung, 63 Prozent (Vorq.: 65 %) erwarten keine Veränderung und 21 Prozent (Vorq.: 16 %) rechnen mit einer ungünstigen Entwicklung.
Die Auftragseingänge haben sich nach dem Einbruch im Herbst, maßgeblich beeinflusst von der WLPT-Problematik der Kfz-Hersteller, im vierten Quartal wieder leicht erholt. Der Auftragsbestand wird insgesamt weiterhin positiv beurteilt. Darüber hinaus zeigen die Umsatz- und Exporterwartungen fast aller Branchen, dass das Grundvertrauen in die Geschäftsentwicklung trotz Zolldrohungen und Brexit ungebrochen ist.
Das Wachstumstempo hat in vielen Bereichen der Industrie zwar nachgelassen, die Auftragseingänge, Umsatzerwartungen sowie Investitions- und Beschäftigungsabsichten zeigen sich aber expansiv. Eine gute Geschäftsentwicklung weisen insbesondere Chemie und Elektrotechnik aus. In der wichtigsten Branche Niedersachsens, dem Bereich Automotive, zeigt die Tendenz wieder nach oben. Ob allerdings die Exporterfolge der Branche in der Vergangenheit 2019 fortgesetzt werden können, scheint vor dem Hintergrund der Unsicherheiten im Außenhandel fraglich.
Größtes Problem für alle Branchen bleibt der Fachkräftemangel (2018: 60 %; 2017: 57 %; 2016: 43 %). Zweites großes Risiko für die Geschäftsentwicklung sind für knapp jedes zweite Unternehmen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, worunter die Unternehmen unter anderem die ausufernde Bürokratie verstehen. Knapp jeder zweite Investitionsgüterhersteller (47 %; Vorjahr: 31 %) sieht aktuell Risiken im Exportgeschäft.
Die Geschäftslage der Bauwirtschaft bleibt ausgezeichnet. Die Auftragseingänge haben sich kaum verändert und bleiben hoch. Die zunehmenden Neueinstellungen zeigen, dass die Kapazitätsgrenzen der Bauwirtschaft erreicht sind. Das Baugewerbe arbeitet weiter unter Volldampf und wird auch 2019 ein Wachstumstreiber sein.
Die Geschäftslage im Einzelhandel ist zu Jahresbeginn 2019 sehr stabil. Die Umsatzentwicklung war im vierten Quartal zufriedenstellend. Die Erwartungen des Handels an die Geschäftsentwicklung haben sich abgeschwächt und sind jetzt per Saldo negativ; gleichwohl rechnet der Handel aufgrund der steigenden Einkommen mit leicht höheren Umsätzen. Der scharfe Wettbewerbsdruck durch den Onlinehandel dürfte sich auch 2019 nicht ändern.
Der Großhandel berichtet für das vierte Quartal von steigenden Umsätzen und einer guten Geschäftslage. Die Geschäftserwartungen sind dagegen im Zuge der Wachstumsabschwächung per Saldo leicht negativ geworden. Die Umsätze im Großhandel sollen aber auch 2019 steigen: 30 Prozent der Großhändler rechnen mit steigenden Umsätzen, 19 Prozent gehen von rückläufigen Umsätzen aus.
Die Geschäfte des Verkehrsgewerbes sind unverändert zufriedenstellend. Die im Vorquartal erwartete Abschwächung im Güterverkehr ist ausgeblieben. Die Erwartungen der Branche sind unverändert leicht negativ, wobei das Beförderungsvolumen und die Beförderungspreise steigen sollen. Der Fahrermangel bleibt das beherrschende Thema der Branche.
Die Geschäftsentwicklung der Banken bleibt zufriedenstellend. Das Kreditgeschäft mit Firmen- und Privatkunden nimmt im vierten Quartal deutlich zu. Dagegen haben sich die Erwartungen der Kreditinstitute aufgrund der neuerlichen Sorgen um die Stabilität des Euro (Italien) abgeschwächt. Die Versicherungen berichten von einer guten Geschäftsentwicklung: Die Anzahl der Schäden und die Zahlungen entwickelten sich zuletzt besser als erwartet; zeitgleich sind das Neugeschäft und die Beitragseinnahmen gestiegen.
Die Dienstleistungsunternehmen melden unverändert eine gute Geschäftslage: Konstant 52 Prozent der Unternehmen beurteilen ihre Lage als gut, nur sieben Prozent sind weiterhin nicht zufrieden. Die kaum veränderte Beurteilung der Auftragseingänge und Umsätze zeigt die große Stabilität des vielfältigen Dienstleistungsbereiches. Allein die Geschäfte der Zeitarbeitsunternehmen sind mit den neuen gesetzlichen Regelungen zur Verleihdauer und dem allgegenwärtigen Fachkräftemangel schwieriger geworden.
Ausblick
„Nahezu alle Branchen profitieren von der hohen Inlandsnachfrage und den steigenden Investitionen in Anlagen und Bauten. Wir rechnen für Niedersachsen in 2019 mit einem Wachstum von etwa 1,0 Prozent und 40.000 neuen Beschäftigten. Allerdings werden sich US-Zölle und der sich abzeichnende harte Brexit als echte Bremsklötze herausstellen“, so Dr. Schrage.
IHK-Konjunkturklimaindikator für Niedersachsen

Der IHK-Konjunkturklimaindikator gibt die Einschätzung der Unternehmen der gegenwärtigen und der erwarteten Geschäftslage wider.
*Hannover, 18.1.2019*