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Nr. 4514766
Statistischer Hintergrund zum IHKN Frühindikator Beschäftigung
Zum Hintergrund: Der IHKN-Frühindikator Beschäftigung
Um die weitere Entwicklung abschätzen zu können, hat die IHKN einen Frühindikator für die Beschäftigung entwickelt. Er prognostiziert die weitere Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in Niedersachsen. Der Frühindikator liefert Prognosewerte, die ein Jahr vor den veröffentlichten endgültigen Ergebnissen der amtlichen Statistik vorliegen.
Wie wird der Frühindikator berechnet?
Grundlage des Indikators bildet der Zusammenhang zwischen den Personalplanungen der Unternehmen und der tatsächlichen Beschäftigungsentwicklung für die Privatwirtschaft. Dieser wird im ersten Schritt ermittelt. Die tatsächliche Beschäftigungsentwicklung wird dabei der amtlichen Statistik entnommen. Die Personalplanungen entstammen der Konjunkturumfrage der IHKN unter rund 2.000 Unternehmen in Niedersachsen. Die Analyse vergangener Daten zeigt, dass ein enger Zusammenhang zwischen dem Durchschnitt der Personalpläne der letzten vier Quartale und dem jahresdurchschnittlichen Beschäftigungszuwachs besteht (siehe Abbildung).
Dieser Zusammenhang wird durch eine Trendgerade dargestellt. Auf Basis dieser Geraden kann eine Prognose über die künftige Beschäftigtenentwicklung gegeben werden. Die Berechnung des aktuellen Prognosewertes erfolgt in 3 Schritten:
Aus den Personalplanungen der Unternehmen werden die Salden gebildet (Anteil der Unternehmen mit expansiven Personalplänen abzüglich Anteil der Unternehmen mit restriktiven Personalplänen)
Mit einem Time Lag von einem Quartal wird der Mittelwert der Personalplan-Salden der letzten vier Quartale gebildet
Der errechnete Mittelwert x wird in die Funktion der Trendgerade y eingesetzt (Funktion siehe Abbildung). Die Funktion gibt nun die prognostizierte Beschäftigungsentwicklung aus.
Bewertung der Ergebnisse
Der IHKN-Frühindikator Beschäftigung zeigt sich in seinem Erklärungsgehalt äußerst robust. Er kann knapp 90 % der Variation in der Beschäftigungsentwicklung erklären. Er stellt jedoch auf den alleinigen Zusammenhang zwischen Personalplänen und tatsächlicher Beschäftigungsentwicklung ab. Exogene Schocks auf der Angebots- oder Nachfrageseite des Arbeitsmarkts kann dieser nicht abbilden.
In den vergangenen Jahren fiel die Prognose zumeist etwas höher aus als die tatsächlich eingetretene Entwicklung. Erklärt wird dies insbesondere damit, dass viele Unternehmen aufgrund des größer werdenden Fachkräftebedarfs Schwierigkeiten haben, ihre Personalpläne auch tatsächlich zu realisieren. Aus diesem Grund wurde der Wert des Prognosemodells für das Beschäftigungswachstum um die mittlere Abweichung der vergangenen beiden Jahre nach unten korrigiert.