Zu den heute vorgestellten Eckpunkten des Erlasses zur Beruflichen Orientierung äußert IHKN-Hauptgeschäftsführerin Maike Bielfeldt
"Berufliche Orientierung ist eine Grundvoraussetzung für eine kompetente und erfolgreiche Berufswahl. Wir begrüßen es deshalb sehr, dass der Erlass zur Beruflichen Orientierung überarbeitet wurde, und danken dem Kultusministerium für die frühzeitige Einbindung der Wirtschaft.
In den vergangenen Jahren konnten unsere Unternehmen in der Zusammenarbeit mit den Schulen und als Ausbildungsbetriebe feststellen, welche Verbesserungsbedarfe bestehen. Hier haben wir zahlreiche Impulse in einem intensiven Beteiligungsprozess bei der Ausarbeitung des neuen Erlasses eingebracht, die teilweise Eingang gefunden haben.
Insgesamt sehen wir viele positive Ansätze, beispielsweise die Erhöhung der BO-Praxistage, die stärkere Einbeziehung der Gymnasien u.a. durch ein zweites Praktikum, die verstärkte Nutzung der Expertise der Berufsbildenden Schulen für die Berufliche Orientierung oder die Idee, Best Practices für alle Schulen sichtbar zu machen. Wir weisen aber darauf hin, dass eine umfassende, systematische Berufliche Orientierung als Prozess weit über Praktika hinausgehen muss und um verschiedene weitere Elemente im Rahmen eines Gesamtkonzepts, bei dem die Maßnahmen aufeinander aufbauen, angereichert werden muss. Hier kann die vorgesehene verpflichtende Dokumentation hilfreich sein.
Offen bleibt weiterhin, wie die Schulen die notwendigen Kapazitäten für eine exzellente Berufsorientierung aufbringen und wie gleichbleibende Qualität durch alle Schulformen hindurch gewährleistet werden kann. Diese und weitere Punkte werden wir in die Anhörung einbringen.
Insgesamt wird es für den Erfolg der Beruflichen Orientierung entscheidend darauf ankommen, wie die einzelnen Schulen den Erlass mit Leben füllen. Gut ausgebildeter Nachwuchs ist entscheidend für die Zukunft der niedersächsischen Wirtschaft. Hierfür bildet eine umfassende, systematische, frühzeitige und praxisorientierte Berufliche Orientierung an allen Schulformen die Basis. Dafür steht die niedersächsische Wirtschaft mit zahlreichen Angeboten als Partner für die Schulen zur Verfügung."
Die niedersächsischen IHKs werden die Anhörungsfassung erst in den kommenden Tagen erhalten, diese dann bewerten und eine Einschätzung dazu an das Kultusministerium übersenden. Für Hintergrundgespräche stehen wir den Medien gerne zur Verfügung.
Die IHK Niedersachsen ist die Landesarbeitsgemeinschaft der IHK Braunschweig, IHK Elbe-Weser,
IHK Hannover, IHK Lüneburg-Wolfsburg, Oldenburgischen IHK, IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim sowie IHK für Ostfriesland und Papenburg. Sie vertritt rund 520.000 gewerbliche Unternehmen gegenüber Politik und Verwaltung.
Hannover, 15.05.2025