Klimaschutz trotz Hindernissen

Ein Drittel der Unternehmen in Niedersachsen möchte bereits bis zum Ende des Jahrzehnts klimaneutral sein, weitere 15 Prozent wollen das Ziel bis 2040 erreichen, knapp sechs Prozent sind nach eigenen Angaben sogar bereits klimaneutral – das sind die Kernergebnisse der Niedersachsenauswertung des Energiewende-Barometers 2022 der IHK-Organisation. An dieser bundesweiten Umfrage haben sich knapp 400 Unternehmen aus Niedersachsen beteiligt.
„Das vergangene Jahr hat die Wirtschaft vor neue Herausforderungen gestellt. Für die niedersächsischen Unternehmen ist dies jedoch kein Grund, bei ihren Anstrengungen zum Klimaschutz nachzulassen“, kommentiert Björn Schaeper, Sprecher Umwelt der IHK Niedersachsen, die Ergebnisse. Angesichts steigender Preise und drohender Versorgungsengpässe in den zurückliegenden Monaten plane fast jedes dritte Unternehmen, mehr in Energieeffizienz zu investieren. In mehr als der Hälfte der Unternehmen seien derartige Maßnahmen bereits angelaufen oder schon realisiert.
„Die Einsparmöglichkeiten sind allerdings weitgehend ausgereizt“, gibt Schaeper zu bedenken. „Vor allem die ,low hanging fruits‘ sind längst abgeerntet. Weitere Effizienzsteigerungen sind in der Regel sehr kapitalintensiv.“ Zwar sähen 80 Prozent der Unternehmen noch Potenziale zum Energiesparen in ihren Betrieben. Jeder zweite Befragte rechne allerdings damit, dass diese Potenziale bei maximal fünf Prozent der Endenergie liegen.
Neben Energieeffizienz setzen die Unternehmen in Niedersachsen unter anderem auf mehr erneuerbare Energien, den Wechsel auf C02-ärmere Wärmeerzeuger und den Ausbau der Elektromobilität. „Mit besseren Rahmenbedingungen könnten die Bemühungen zur Erreichung von Klimaneutralität wirksam unterstützt werden“, erklärt Schaeper. So beklagten über die Hälfte der Unternehmen zu viel Bürokratie bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen, gefolgt von zu langsamen Planungs- und Genehmigungsverfahren (40 Prozent).
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*Hannover, 18.1.2023*