IHK Niedersachsen fordert nationales Sedimentmanagement

Leistungsfähige seewärtige Zufahrten erhalten

In der aktuellen Diskussion über den Umgang mit den verstärkten Sedimenteinträgen in der Elbe und der Entscheidung der Wasserstraßenverwaltung, die Seeschiffstiefgänge auf der Elbe für mindestens ein Jahr einzuschränken, fordert die IHK Niedersachsen (IHKN) ein nationales Sedimentmanagement durch den Bund in enger Zusammenarbeit mit Niedersachsen und den weiteren norddeutschen Bundesländern.
"Der Sedimentanfall in den Flüssen, den Hafenzufahrten und in den Häfen ist nicht das Problem eines einzelnen Hafens, sondern betrifft viele deutsche Hafenreviere an Nord- und Ostsee. Für Niedersachsen sind dies die Elbe sowie das Ems-, Jade- und Weserrevier", sagt Felix Jahn, IHKN-Sprecher für Mobilität und Verkehrsinfrastruktur. "Dabei sind leistungsfähige, seewärtige Zufahrten essentiell für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Seehäfen." Über 50 Millionen Tonnen jährlich betrage der Seegüterumschlag allein in den neun niedersächsischen Seehäfen, so Jahn weiter.
Die Erreichbarkeit der Seehäfen sei für die niedersächsische im- und exportorientierte Volkswirtschaft von nationaler Bedeutung. "Die Gewährleistung der Sicherheit und Leichtigkeit im Schiffsverkehr auf den Bundeswasserstraßen ist eine hoheitliche Aufgabe des Bundes", betont Jahn. "Das bedeutet, er muss die Bundeswasserstraßen in einem ordnungsgemäßen Zustand halten und die erforderlichen Tiefen und Breiten der planfestgestellten Fahrrinne sicherstellen." Bei den Hafenzufahrten und den Hafenanlagen liege die Verantwortung bei den jeweiligen Ländern. Bund und Länder hätten hier Verantwortung gegenüber der Wirtschaft übernommen, die Verlässlichkeit bei der Nutzung der Verkehrsinfrastruktur brauche. Stattdessen die Erreichbarkeit der Häfen zu beschränken, sei ein fatales Signal und werde langfristig dazu führen, dass Ladung an europäische Wettbewerber abwandere. Der Wirtschaftsstandort Niedersachsen und damit auch der Wirtschaftsstandort Deutschland gesamt werde dadurch geschwächt.
Die IHK Niedersachsen ist die Landesarbeitsgemeinschaft der IHK Braunschweig, IHK Hannover, IHK Lüneburg-Wolfsburg, Oldenburgischen IHK, IHK Osnabrück - Emsland - Grafschaft Bentheim, IHK für Ostfriesland und Papenburg sowie IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum. Sie vertritt rund 495.000 gewerbliche Unternehmen gegenüber Politik und Verwaltung.
*Hannover, 6.12.2022*